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Silhouette Bad Wimpfen

Aramäer Heilbronn - SG Bad Wimpfen I

Der Titelaspirant und Landesliga-Absteiger übernahm vom Anstoß weg das Kommando und die SG zog sich weit in die eigene Hälfte zurück. In der vierten Minute kam die erste vielversprechende Flanke der Aramäer auf den Kopf eines Stürmers. Den Kopfball aus sechs Metern konnte Tim Klopottek, der einen Tag zuvor noch der Grillmeister in unserem Weihnachtsmarktstand war, locker runterpflücken. Drei Minuten später sah Tim zwar vielleicht unglücklich aus, war aber letztlich chancenlos. Eine weitere Flanke kam herein. Sie flog mit viel Effekt auf den langen Pfosten zu und mehrere Spieler, sowohl Heilbronner als auch Wimpfener, versuchten per Kopf an den Ball zu kommen. Tim musste lange warten, ehe er reagieren konnte. Als klar war, dass keiner mehr an den Ball kommt, war es zu spät und so flog die Flanke ins lange Eck. Aufgrund dieses frühen Rückstandes und dem bisherigen Spielverlaufs kam mir sofort das Debakel beim FC Union in den Kopf. Aber die SG wurde durch dieses Tor geweckt und nahm fortan am Spielgeschehen teil. Natürlich waren die Aramäer weiterhin öfter am Ball und spielbestimmend. Immer wieder wurden sie mit ihren trickreichen Stürmern, die oft auch mit den richtigen Laufwegen ohne Ball hinter unsere Abwehr für Verwirrung sorgten, gefährlich. In der 13. Minute zeigte dann der Schiedsrichter aus mir unbekannten Gründen auf unseren Elfmeterpunkt. Ein Heilbronner Stürmer schoss aus etwa zehn Meter auf unser Tor. Der Schuss wurde geblockt und von meiner Position aus auf der gefühlt zehn Kilometer entfernten Tribüne des Frankenstadions, hätte er Handelfmeter pfeifen können. Dieser Pfiff blieb aber aus. Stattdessen pustete er drei Sekunden später wegen eines vermeintlichen Fouls in seine Trillerpfeife. (???) 2:0. Einen Spielzug davor hätte unser italienischer Dribbeltrickser Antonio Della Rocca den Ausgleich erzielen können. Matthias Geiger hatte den Ball aus dem Mittelkreis zu Ben Straub in den Spitze gespielt. Der zog zwei Abwehrspieler zu sich und spielte dann quer auf die Seite zu Toni, der alleine vor dem Schlussmann stand. Er scheiterte aber aus vielleicht etwas spitzem Winkel am diesem. Der Druck der Hausherren ließ dann aber immer mehr nach, auch weil sich die SG mittlerweile besser auf die Spielweise der Heilbronner einstellen konnte. Immer wieder waren wir mit Kontern gefährlich, die aber zunächst noch entweder nicht wirklich gut zu Ende gespielt wurden oder einfach auch Pech dabei war. In der 43. Minute musste dann Silas Weiß knapp vor der Linie und knapp vor einem einschussbereiten Aramäer für den bereits geschlagenen Tim Klopottek retten. Kurz vor dem Halbzeitpfiff war dann aber ein SG-Konter mustergültig gespielt und demnach erfolgreich. Patrick Steiger spielte nach rechts vorne zu Alper Cöleri, der sich an der Grundlinie gegen seinen Gegenspieler energisch durchsetzte und in die Mitte zog. Er passte an die Fünfmeterlinie zu Ben Straub. Mit dem Rücken zum Tor sah er Matthias Geiger an der Strafraumkante, legte den Ball zu ihm zurück und Matze verwandelte überlegt, flach und platziert zum Anschlusstreffer. Halbzeit. Nur ein Tor Rückstand und aufsteigende Formkurve. Da geht was. Aber die motivierenden Wort und weitere taktische Anleitungen in der Kabine schienen zu verpuffen, als nach nur eineinhalb Minuten nach Wiederanpfiff das 3:1 nach einem Eckball fiel. Dieser flog herein und alles kuckte zu – im Grunde kuckten Freund und Feind zu – bis der Ball mehr oder weniger zufällig im Fünfer an den Oberschenkel eines Heilbronnes fiel und von dort aus ins Tor ging. Kurz darauf hatten aber wir Eckball und Toni Della Rocca schlug diesen mit Effet ans kurze Fünfereck. Nico Spengler lief genau dort hin, nahm den Ball volley und das (Kunst-)Leder prallte an den Außenpfosten. Eine Minute später musste wieder auf den anderen Seite Tim Klopottek eine Eins-gegen-Eins-Situation mit dem Fuß klären, ehe dann mal knapp fünfzehn Minuten wenig passierte. In der 64. fiel dann das 4:1, die vermeintliche Entscheidung. Aber die SGler zeigten eine tolle Moral und gaben nicht auf. Mykola Sheremet hatte den Ball im zentralen Mittelfeld und spielte Ben Straub in den Lauf. Der ließ dem Torhüter keine Chance und es stand 4:2. Nur drei Minuten später fiel aber das 5:2, als der Ball wieder nicht aus unserem Fünfmeterraum geschlagen wurde und letztlich ein Heilbronner Danke sagte. Die Aramäer waren spätestens jetzt siegessicher, die SG gab aber immernoch nicht auf. Mit tollem Einsatz erkämpfte sich Endrit Kadrija im Pressschlag gegen den Heim-Torhüter, der den Ball am Fuß hatte, das Spielgerät, schaffte es dann aber leider nicht aus spitzem Winkel den Verteidiger auf der Linie zu überwinden. Jetzt war es ein gespiegeltes Bild zur Anfangsphase. Die SG drückte, die Aramäer verteidigten mit Mann und Maus. In der 83. Minute fand Patrick Steiger die Lücke und spielte den langen Ball in den Lauf von Nico Spengler, der alleine vor dem Torhüter cool blieb und es stand 5:3. In der 87. hatte Mykola Sheremet auf der linken Seite den Ball und sah Endrit Kadrija in der Mitte in Position laufen. Mykola flankte präzise und Endrit köpfte schulbuchmäßig gegen den Lauf des Torhüters ins Eck. 5:4. 89. Minute: Freistoß SG am Strafraumeck. Patrick Steiger läuft an und schießt und hätte der Torhüter seine Handschuhe nicht eine Nummer zu groß gekauft, wäre das der Ausgleich gewesen. So gab es Eckball. Der flog herein und wurde von einem Heilbronner geklärt, zu kurz geklärt, genau vor die Füße von Toni Della Rocca. Dessen Dropkick aus 16 Metern ging aber leider um wenige Zentimeter auf der flaschen Seite des Torpfostens vorbei. Die SG brauchte ein paar Momente, um sich auf das Spiel der Gastgeber einzustellen. Natürlich waren die Aramäer über die gesamte Zeit gesehen die spielerisch bessere Mannschaft. Die SG war aber leidenschaftlicher, engagierter und zeigten eine tolle Moral. Hätte man den einen oder anderen Konter besser ausgespielt, hätte man speziell in der Schlussphase etwas mehr Glück gehabt… Die kleinen Tumulte nach dem Abpfiff des außer beim Elfmeter im Grunde gut leitenden Schiedsrichters will zwar eigentlich keiner haben, zeigte es doch aber, wie eng die Kiste letztlich war und dass sich die Aramäer bewusst sind, dass sie nur mit etwas Glück die Tabellenführung übernehmen konnten.
  • Torfolge:
    1:0 (7. Min.), 2:0 (14. Min./FE), 2:1 Geiger (45. Min.), 3:1 (47. Min.), 4:1 (64. Min.), 4:2 Straub (70. Min.), 5:2 (73. Min.), 5:3 Spengler (82. Min.), 5:4 Kadrija (87. Min.)
  • Ereignisse:
  • Aufstellung:
    Klopottek, Kurt, Weiß (62. Min. Schulze), Schöbel, Della Rocca, Straub (76. Min. Kadrija), Geiger (62. Min. Sheremet), Cöleri (46. Min. Spengler), Steiger, Rheindt, Jordan (80. Min. Lamminger)
  • Trainer:
    Christopher Luft, Oguzhan Öztürk
  • Zuschauer:

5:4

(2:1)

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