SG Chronik
Brauchten im 19. Jahrhundert schon die Turnvereine längere Zeit, um sich in der Öffentlichkeit durchzusetzen, da Sport allgemein als revolutionär bezeichnet und abgetan wurde, - in Wimpfen wurde nachweisbar 1846 geturnt, der Turnverein selbst konnte aber erst 1876 gegründet werden – so hatten es im Rahmen der bei den Turnvereine bestehenden Fußballabteilung besonders schwer. Sie mussten nicht nur gegen diese allgemeine Auffassung ankämpfen, sondern sich darüber hinaus selbst vor allen Dingen gegen ihre älteren Turnkameraden durchsetzen. Erschwerend kam hier am Orte besonders hinzu, dass der als Fußballplatz zunächst gepachtete, dann durch den Kauf der Stadt und anschließenden Ankauf des Nachbargrundstücks aufgeschüttete und erweiterte „Holzplatz am Steinweg“, der früher den Wimpfener Handwerkern als Lagerplatz für Holz diente, alles andere als ideal war. Unterhalten wurden Fußballabteilungen von dem im Jahre 1907 gegründeten Turnerbund Wimpfen, sowie dem 1876 gegründeten Turnverein. Erste Versuche, bereits 1914 einen Spielbetrieb (29.03.1914, Turnerbund Wimpfen – Klingenberg 2:5) aufzunehmen, scheiterten am Beginn des 1.Weltkrieges. Nach Schwierigkeiten, die die ersten Nachkriegsjahre mit sich brachten, konnten die Abteilungen dann im Jahre 1920/21 mit Fußballspielen auf den Plan treten.
Neben dem notwendigen Geld fehlte es vor allen Dingen an Sportkleidung, Schuhwerk und Ballmaterial. So konnte z.B. die Fußballabteilung des Turnvereins, genannt „Fußballabteilung Turnverein Wimpfen 1920“, den Sportbetrieb erst aufnehmen, als ihr vom Nachbarverein Kirchhausen ein sogenannter Fußball in Form einer ovalen „Nuss“ ausgeliehen wurde. Doch bereits im Spätjahr stellte man den Spielbetrieb wieder ein, nachdem im Dezember 1924 ein eigener Fußballverein unter der Bezeichnung „Sportfreunde Wimpfen“ ins Leben gerufen wurde. Dieser Verein übernahm die meisten Spieler des Turnvereins, aber auch von dem anderen am Ort bestehenden Turnerbund Wimpfen und der Nachbarschaft erhielt er Spielerzulauf.
Besser erging es zunächst der Mannschaft des Turnerbundes, die sich „Schwarz-Weiße Elf“ nannte und bereits im Spätjahr 1920 in die damalige A-Klasse eingereiht wurde. Die Mannschaft konnte schöne Erfolge erringen, bis dann im Jahre 1933 die Arbeiter-, Turn- und Sportvereine infolge der damals in Deutschland herrschenden politischen Ereignisse zur Selbstauflösung gezwungen bzw. verboten wurden. Die „Schwarz-Weiße Elf“ stellte, wie der Gesamtverein „Turnerbund Wimpfen“ den Spielbetrieb mit Reserve- und Jugendmannschaften ein.
Die „Sportfreunde Elf“, verzeichnete auch Erfolge, wie im Jahre 1930, wo sie um den Aufstieg in die A-Klasse spielte.
Eine abgehaltene Versammlung vereinigte am 24.04.1934 die „Sportfreunde Elf“ und die „Turnvereinigung von 1876 und 1910“ zum „Turn- und Sportverein 1876 Bad Wimpfen“.
Der folgende 2.Weltkrieg forderte von den Wimpfener Sportlern einen großen Verlust, verlor man u.a. drei komplette Fußballmannschaften.
Die „Sportgemeinschaft 1876 Bad Wimpfen“ wurde als einziger Verein am 23.04.1945 gegründet. Der Wettspielbetrieb kam nur schleppend in Gang.
Doch vier Jahre später spielte man in der Bezirksklasse und wurde Tabellenfünfter. Dieses reichte um in die neu gegründete 2.Amateurliga eingereiht zu werden. Der Höhepunkt fand dann im Spieljahr 1952/53 statt. Der Abschluss der Runde brachte Punktgleichheit mit dem TSV Kochendorf, der in einem mitreißsenden Entscheidungsspiel im Stadion des VFR Heilbronn vor 3000 begeisterten Zuschauern mit 3:2 besiegt wurde. Die darauffolgenden Aufstiegsspiele zur 1.Amateurliga brachten einen 3.Platz unter den Vereinen FC Tuttlingen (Aufstieg), FV Nürtingen, FV Ravensburg und Kickers Vöhringen.
Zwischenzeitlich war der Ausbau des Sportplatzes in großer Eigeninitiative weit fortgeschritten und konnte mit dem Richtfest der Tribüne am 27.05.1954 begangen werden. Bei der endgültigen Platzeinweihung sah am 27.05.1956 die Oberligamannschaften von Eintracht Frankfurt und des VFR Mannheims (4:1) zu Gast.
Das Jahr 1961 brachte dann den Abstieg aus der II. Amateurliga.
Erst im Spieljahr 1978/79 gelang nach 18 Jahren wieder der Aufstieg in die (jetzige) Landesliga. 1983 stieg man jedoch nach nur vier Jahren Zugehörigkeit wieder ab. Diese wurde dann sogar 1987 Richtung Kreisliga A verlassen. Mehr schlecht als recht spielte die SG bis 2002 mal in der Bezirks- und Kreisliga. Dann endlich die ersehnte Rückkehr in die Landesliga. Dieses „Hoch“ hielt bis 2007 an. Dann nach Jahren in der Bezirksliga und hauptsächlich Kreisliga A gelang 2016 endlich wieder der Aufstieg in die Bezirksliga.