Zum ersten Auswärtsspiel des Jahres fuhr man nach Schwaigern, wo man keinen fußballerischen Leckerbissen erwarten durfte. Auf ungewohntem Naturrasen, der jahreszeitbedingt in entsprechendem Zustand war, hatte man dann über 90 Minuten unter anderem mit diesem zu kämpfen. Ebenso kämpfte man aber mindestens genauso mit dem eigenen Biss und letztlich dem absoluten Willen – und dies machte letztlich auch den Unterschied aus. Die Schwaigerner waren über die gesamte Spielzeit körperlich präsenter, vor allem aber auch oft im Kopf einfach schneller. Durch die frühe Führung der Hausherren wurde aber auch deren Art zu spielen begünstigt. Sie konnten defensiv stehen und warten, um dann schnell zu kontern. Ebenso war auffällig, dass jede 50-50-Situation zu Gunsten der Schwaigerner ausging, was so viel heißen soll wie zum Beispiel dass gefühlt jeder Pressschlag bei denen landete. In der 6. Minute schlug Nikolas Rudolph einen langen Ball in die Spitze, in den Lauf von Kevin Schneider, der dann plötzlich alleine auf das gegnerische Tor zulief, dort aber am Torhüter scheiterte. Eine Minute später war die SG dann nach einem Ballverlust im Mittelfeld plötzlich in Unterzahl. Der FSV nutzte das aus und ging in Führung. Wie bereits oben erwähnt zog sich Schwaigern dann etwas zurück und überlies der SG über weite Strecken die Initiative. Den SGlern fiel aber jetzt nicht so viel Gutes ein, kam zwar hin und wieder in die Nähe des gegnerischen Tores, dort aber kaum nennenswert zum Abschluss. Pech hatte man nach einem Eckball als man dann gleich dreimal die Möglichkeit hatte, einzunetzen, jeweils aber aus kurzer Entfernung an irgendeinem FSVler hängen blieb. Schwaigern hingegen konterte immer wieder brandgefährlich und die SG hatte Glück, dass der Gegner es nicht schaffte, oft mit Überzahl in unserer Box, weitere Treffer zu erzielen. Auch Schwaigern hatte natürlich Probleme mit dem Spielgerät auf diesem Untergrund. Der Unterschied war aber, dass sie uns bei der Ballannahme sofort störten, wir sie oft nicht. Wir standen oft mit respektvollem Abstand daneben und kuckten zu, bis der Gegenspieler die Murmel endlich unter Kontrolle hatte. Aber ja, wir hatten auch Möglichkeiten zum Ausgleich. In der 18. Minute flankte Raphael Weilbrenner auf Nico Dobmeier, der am Fünfereck den Ball annahm und sein Schuss dann geblockt wurde. Hätte er sich getraut, die Flanke volley zu nehmen, wäre der Ball wahrscheinlich in Leingarten gelandet – vielleicht aber auch im Winkel. Kurz vor der Halbzeit war dann Nico der Flankengeber und Matthias Geiger am 11-Meter-Punkt der Abnehmer. Relativ frei stehend brachte er aber nicht genug Druck hinter seinen Kopfball, sodass dieser knapp am Tor vorbeiflog. Nach diesem Kopfball in der 44. Minute hatte Schwaigern noch vor dem Halbzeitpfiff zweimal die riesige Chance, das 2:0 zu machen. Im zweiten Abschnitt sahen die Zuschauer im Grunde dasselbe Geschehen. Bad Wimpfen scheiterte am Mangel von Ideen und Kreativität, vielleicht an der einen oder anderen Konzentrationsschwäche oder Nachlässigkeiten, letztlich fehlender Konsequenz oder einfach auch nur am Pech. Man kam letztlich nicht wirklich gefährlich zum Abschluss und hatte auf der anderen Seite oft Glück, dass Schwaigern seine zahlreichen aussichtsreichen Konter, bei denen sie oft Überzahlspiel hatten, nicht nutzten. In der 67. Minute war es dann aber doch soweit. Nachdem Schwaigern mehrere 100%ige Chance liegen ließ, erzielten sie dann doch das 2:0. Letztlich blieb es dann dabei und die SG verlor verdient mit 2:0. Bei der Suche nach den Gründen fällt mir in erster Linie ein, dass sich die Wimpfener im Vergleich zu den Schwaigernern zu keinem Zeitpunkt mit den Bedingungen arrangierten und den Kampf nie annahmen. Offensiv war man zu ideenlos und unpräzise und dann kam mit Sicherheit auch das eine oder andere Mal schlicht Pech dazu. Und hinten war man oft zu passiv, zu wenig aggressiv, viel zu weit weg vom Gegenspieler und zu oft schlicht mindestens einen Schritt zu spät.