Innerhalb einer Woche durften beziehungsweise mussten die SG-Anhänger zwei Gesichter unseres A-Teams sehen. Während am Ostermontag alle Spieler ihre Sache richtig gut gemacht hatten und hochverdient als Sieger gegen den TSV Botenheim vom Platz gingen, war heute komplett der Wurm drin. Nichts klappte. Keine Ideen, immer durch die enge Mitte anstatt über die Außen, leichte Ballverluste im Spielaufbau, Ungenauigkeiten im Passspiel sowie Fehler im Defensivverhalten führten dazu, dass die Heimelf quasi in 90 Minuten maximal eine richtig gute Torchance hatte und hinten drei Buden bekam und damit noch gut bedient war. Um SG-Aktionen erwähnen zu können, kann man da schon eine Dobmeier-Situation in der fünften Minute aufführen. Nachdem ihm Matthias Geiger den Ball in den Lauf steckte, schoss Nico aus spitzem Winkel am kurzen Pfosten vorbei. Leon Wiesner schoss zweimal aus 18 Metern auf das Tor. Beide Male konnte der Torspieler aber zur Ecke klären. Raphael Weilbrenner hatte die eigentlich einzig echte SG-Chance, als er in der 19. Minute einen Freistoß aus 21 Metern über die Mauer schoss, der Torhüter aber mit den Fingernägeln zu Ecke abwehren konnte. Den darauf folgenden Eckball köpfte Patrick Steiger aus sieben Metern über das Tor. Das war es - selbst bei bestem Willen - mit SG-Offensive. Der Gegner war in der ersten Halbzeit wesentlich zielstrebiger und schnörkelloser und kam so zu mehr und besseren Möglichkeiten, von denen sie aber nur eine verwerten konnten. Die SG konnte letztlich froh sein, mit nur einem Tor Rückstand in die Pause zu gehen. Nach der Halbzeit zogen sich die Gäste etwas zurück und ließen die Hausherren mal machen. Denen fiel aber halt nichts ein – außer sich auf wenigen Quadratmetern im zentralen Mittelfeld den Ball hin und her zuspielen bis ihn ein Gegner zwangsläufig bekam. Keine Spielverlagerung, kein öffnender Pass, nichts. Und mit all dieser Unsicherheit schenkte man dem Gegner dann auch noch mehr oder weniger die zwei weiteren Treffer mit unnötigen Ballverlusten in der eigenen Hälfte beziehungsweise sogar an der eigenen Box. Letztlich war es für alle direkt und indirekt beteiligten Wimpfener kein schöner Sonntag und so sind wir weiter voll dabei bei der Abstiegsgefahr-Kapelle. Den Willen kann man der Mannschaft gar nicht absprechen. Zumindest ich hatte aber von außen den Eindruck, dass dadurch, dass nicht viel gelang, die negative Energie verbal untereinander auf den Platz gebracht wurde, anstatt dem Mitspieler, der mit Sicherheit keinen Fehler mit Absicht machte, gut zuzureden, ihn aufzubauen und positiv zu sein. Und wenn wir das zweifellos vorhandene Potential nicht kontinuierlich in die Köpfe und von dort auf den Platz bekommen, wird das eine ganz, ganz enge Nummer.