Gegen den Landesligaabsteiger wollte man die Dinge umsetzen, die man in der Woche besprochen hatte. Alles in allem sollte das auch in weiten Strecken gelingen. Dennoch geriet man wieder unnötig in Rückstand. Ein Freistoß der Gäste aus 40 Metern, der mit Sicherheit so nicht geplant war, fiel unterstützt vom Wind und der Sonne, die Torspieler Tim Klopottek blendete, ins lange Eck. So sehr ich die Sonne liebe, in diesem Moment wäre mir heiter bis wolkig lieber gewesen – und Tim sicher auch. Zehn Minuten später glich die SG nach einem schulbuchmäßigen Konter verdient aus. Toni Della Rocca erkämpfte sich in der eigenen Hälfte den Ball und spielte sofort nach rechts vorne wo Endrit Kadrija Richtung Grundlinie lief. Im richtigen Moment spielte er den Ball flach auf das lange Fünfereck. Alper Cöleri ließ dort den Ball prallen und Matthias Geiger zentral acht Meter vor dem Tor vollendete. Großchancen waren im gesamten Spiel auf beiden Seiten eigentlich eher Mangelware. Beide Abwehrreihen funkten spätestens beim letzten Ball erfolgreich dazwischen und so wurden ohne weitere Treffer die Seiten gewechselt. Einige Minuten nach Wiederanpfiff schlug Toni Della Rocca einen Eckball. Die Faustabwehr des Gästetorhüters kam zu Alexander Jordan, der mit aufgerückt war und in der Verlängerung zum langen Fünfereck stand. Er knallte das Ding hart vor’s Tor in der Hoffnung, dass irgendjemand, egal ob Freund oder Feind, irgendein Körperteil hinbekommt und den Ball ins Tor lenkt. Und genau so geschah es. Es war ein Freund. Matze Geiger lenkte den Ball mit dem Oberschenkel ins Ziel. Nach genau einer Stunde erkämpfte sich Finn Schuischel weit in der Hälfte des Gegners den Ball und rannte energisch mit Ball Richtung Tor. Genau an der seitlichen Strafraumlinie konnte er nur noch durch ein Foul gestoppt werden. Der eine oder andere Schiedsrichter hätte vielleicht sogar Elfmeter gepfiffen. Mit Sicherheit der eine oder andere Schiedsrichter mehr hätten die rote Karte zwecks Notbremse gezogen. Der Unparteiische an diesem Tag entschied sich für gelb. (?) Den darauf folgenden Freistoß knallte Herr Geiger an die Latte. Lediglich zwei Minuten später hatte man an der Mittellinie den Ball und wollte mit Klein-Klein durch gefühlt 50 Gegenspieler durch anstatt einfach mal (vielleicht auf gut Glück) den langen Diagonalball zu schlagen. Die Folge war der absehbare Ballverlust, der schnelle Gegenangriff und das 2:2. Aber wieder ließ man sich nicht beirren oder gar hängen. Nein. Die Körpersprache war gut und man versuchte weiter, den ersten Heimsieg einzufahren. Ein Ausrufezeichen hinter dieses Vorhaben setzte Toni Della Rocca. Nach starkem Ballgewinn von Paul Schöbel weit in des Gegners Hälfte erhielt Toni den Ball und zog aus 22 Metern trocken, hart und platziert ab. 3:2. Jetzt bitte, bitte irgendwie die Schlussphase überstehen. Dass das kein einfaches Vorhaben sein wird, war klar, aber die Mannschaft machte es eigentlich gut. Nein, sie machte es gut – außer in einer Situation. Ein Schluchterner hatte 30 Meter vor unserem Tor den Ball und es war eigentlich offensichtlich was passieren wird. Der Pass in die Schnittstelle wurde aber nicht zugestellt, er kam, der Passempfänger legte vor dem Tor quer… 3:3. Wieder kein Dreier, wieder ein unglückliches Ende. Dennoch konnte man eine klare Verbesserung feststellen. Es wurden deutlich weniger gravierende Fehler begangen, jeder zog am gleichen Strang und sprang bei Bedarf für seinen Kameraden in die Presche. Mit etwas mehr Spielglück und dann doch noch dem einen oder anderen Fehler weniger wäre man für die deutliche Steigerung vielleicht sogar belohnt worden. Schade, aber weiter, weiter, weiter, immer weiter. Irgendwann platzt der Knoten und dann lässt es einen gewaltigen Schlag.