Beim Heimspiel gegen den Mitaufsteiger, der bisher einen wesentlich erfolgreicheren Saisonverlauf verbuchen durfte, verschlief die SG wie in der Vorwoche erneut den Anstoß. Dieses Mal dauerte es aber keine zweieinhalb Minuten bis man in Rückstand war, sondern nur handgestoppte 28 Sekunden. Gleich mehrmals ging man – wenn überhaupt – nur alibimäßig im Mittelfeld in den Zweikampf und plötzlich stand ein Böckinger völlig alleine vor SG-Schlussmann Tim Klopottek. Nach und nach bekamen die Hausherren dann aber doch etwas Ordnung in ihr Spiel und mehr Zugriff. Nach einer viertel Stunde trat Alexander Jordan einen Freistoß nahe der Mittellinie in Richtung des Elfmeterpunktes. Matthias Geiger verlängerte per Kopf und der Ball fiel auf die Latte. Zwei Minuten später erzielte Matze per direkt verwandeltem Freistoß aus 18 Metern den längst verdienten Ausgleich. Nach einem schönen Zusammenspiel von Herr Geiger mit Ben Straub konnte letzterer noch vor der Pause seine Farben in Front schießen. Nach der Pause waren es die Böckinger, die mehr Spielanteile hatten und das Spielgeschehen bestimmten. Die Wimpfener waren eigentlich über die gesamte Spielzeit defensiv immer zu weit weg von ihren Gegenspielern, sodass diese immer Zeit hatten, den Ball anzunehmen und sich meist auch noch zum Spiel hin zu orientieren. So auch beim 2:2. Ein Freistoß von unserer rechten Seite flog ans lange Fünfereck. Ein Böckinger kam relativ leicht zum Kopfball, setzte diesen in Richtung des gegenüberliegenden Pfostens, wo wiederum ein anderer Böckinger seelenruhig einschieben konnte. Die SG konzentrierte sich auf Konter und spielte diese oft auch gut. Einer davon führte zu einem Eckball, den Matthias Geiger hereinschlug und Mustafa Kurt im Strafraum gefoult wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte Matze gewohnt souverän zur erneuten SG-Führung. Nur zwei Minuten später tankte sich Ben Straub, der grundsätzlich ein gutes Spiel machte, energisch auf unserer rechten Seite durch bis zur Grundlinie, von wo aus er den Ball zurücklegte. Aus vollem Lauf in starker Bedrängnis konnte Mykola Sheremet den Ball aber nicht mehr wirklich kontrollieren und zog dann doch deutlich drüber. In der 73. fiel dann der wiederum der Ausgleich für die TG – in symptomatischer Manier. Einen hohen Ball konnte ein Böckinger weit in unserer Hälfte in aller Ruhe annehmen, er konnte in aller Ruhe kucken und in aller Ruhe zum Mitspieler passen. Der konnte den Ball 25 Meter vor unserem Tor zentral in aller Ruhe stoppen, in aller Ruhe kucken, in aller Ruhe noch fünf Meter laufen, in aller Ruhe unser Tor anvisieren und dann in aller Ruhe zum 3:3 einschießen. Aber wieder fuhr die SG einen schnellen, schönen Angriff. Letztlich spielte Matze Geiger auf Nico Spengler, der in den Lauf von Mykola Sheremet prallen ließ. Mykola hob den Ball aus spitzem Winkel über den herauseilenden Torhüter zur dritten SG-Führung. Aber die TG drückte auf den Ausgleich und bekam einen Eckball zugesprochen. Zu allem Unglück fiel dieser dann direkt ins lange Eck zum 4:4. Einen weiteren Konter konnte die SG in der enorm hektischen Schlussphase nicht mehr setzen. Im Gegenteil. In der sechsten Minute der Nachspielzeit bekamen die Gäste wiederum einen Eckball, den dieses Mal ein Böckinger mit dem Scheitel und mit Hilfe des Innenpfosten zum 4:5-Endstand einköpfte. Letztlich eine sehr unglückliche Niederlage, bei der ein Unentschieden sicher drin gewesen wäre. Auch ein Sieg war nicht ausgeschlossen, auch wenn der speziell aufgrund der zweiten Halbzeit mehr als schmeichelhaft gewesen wäre. Wenn man zuhause vier Tore schießt und trotzdem verliert, dürften die Gründe offensichtlich sein.