Nach der Pleite im Derby letzte Woche wollte man es beim ersten Rückrundenspiel besser machen – und machte es über weite Strecken besser – zumindest von der ersten bis zur 45. Minute und dann wieder ab der 84. Minute In der ersten Halbzeit hatte man minimal mehr Ballbesitz, wobei dieser hauptsächlich in der eigenen Hälfte war. Torchancenmäßig stand es zur Halbzeit 1:2. Defensiv machte man sich das Leben des Öfteren selbst schwer, indem einfach defensiv das oft Stellungsspiel nicht passte oder man sich durch einfache Ballverluste in der Vorwärtsbewegung in Bedrängnis brachte. Diese unnötigen Fehler begründe ich hauptsächlich in Nervosität, unnötiger Hektik und schlicht mangelndem Selbstvertrauen. Natürlich ist das Selbstvertrauen nicht das Größte beim bisherigen Saisonverlauf, aber auch nicht wirklich angebracht. Man hat die Fähigkeiten durchaus, um fast mit jeden Gegner dieser Klasse zumindest mithalten zu können. Aber wenn es nicht so läuft wie man es sich vorgestellt hat, eben der eine oder andere Fehler passiert oder man auch ein Gegentor bekommt, werden gleich die Köpfe hängengelassen und… Hallo Teufelskreis. Die Fehler häufen sich. Das Selbstvertrauen geht weiter in den Keller. Die Fehler häufen sich noch mehr. … Und es muss sich halt jeder an die Vorgaben der Trainer halten. Jeder muss seine Position spielen. Jeder muss den taktischen Anweisungen Folge leisten. Es ist halt nicht so, dass einer alleine ein Spiel entscheiden kann. Es geht nur gemeinsam mit angebrachten Mitteln und keinen individuellen Hauruck-Aktionen, die eh nicht klappen. Die beiden Chancen der Gäste der ersten Halbzeit entsprangen jeweils Standards. In der 17. Minute konnte Lukas Sigmann einen Freistoß aus 18 Metern klasse entschärfen, in der 40. hatte man Glück als ein Kopfball aus sechs Metern nach einem Freistoß nahe der Eckballfahne an den Pfosten klatschte. Die gute SG-Chance hatte Paul Schmidt in der 27. Minute, als er aus sechs Metern vor dem Tor unter starker Bedrängnis knapp vorbeischoss, nachdem Jonas Gräßle von der Grundlinie aus zurücklegte, der wiederum von Alpi Tagun schön freigespielt wurde. Toller Spielzug mit Pech im Abschluss. Ihr könnt’s doch, Jungs. Zeigt es nur zu selten. Torlos wurden dann die Seiten gewechselt. In der zweiten Halbzeit sahen die Zuschauer ein frühes Tor für die Gäste. Nach einem Ballverlust in der eigenen Hälfte passte die Zuordnung nicht, sodass der Torschütze letztlich völlig frei im Strafraum zum Abschluss kam. Und wie das dann eben beim B-Team diese Saison so läuft, schlichen sich jetzt bei hängenden Köpfen wieder noch mehr Fehler ein und die Partie entwickelte sich zu einer einseitigen Angelegenheit. Warum? Mund abputzen, weitermachen, an sich glauben! Bis sechs Minuten vor dem Ende lag man dann aber mit 0:3 eigentlich aussichtslos zurück. Eigentlich. Natürlich schalteten die Gäste mit der sicheren Führung im Rücken einen Gang zurück, aber die SG spielte plötzlich wieder Fussball. Nick Sauer erzielte mit einem sehenswerten Schuss das 1:3 und nur wenige Minuten später per Nachschuss nach einem Strafstoß den Anschluss. Und plötzlich glaubte die Mannschaft wieder, obwohl nur noch wenige Minuten zu spielen war. Pässe kamen an, es wurde der Kopf eingeschaltet, es wurde der freie Nebenmann gesucht. Und in der Nachspielzeit gelang dann tatsächlich noch der viel umjubelte Ausgleich durch Mike Steinbauer. Letztlich war der Punkt sicher etwas glücklich, aber man merkte wieder, was Glaube und Selbstvertrauen ausmachen.