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Silhouette Bad Wimpfen

TSG Heilbronn - SG Bad Wimpfen I

Zum letzten Auswärtsspiel im Jahr 2021 reiste unser A-Team zur TSG Heilbronn, wo aufgrund der pandemiebedingten Entscheidung der TSG-Verantwortlichen keine Zuschauer auf dem Gelände zugelassen waren. Beim bisher punktlosen Tabellenletzten sollte eigentlich ein Sieg Pflicht sein. Aber es war eine zähe Übung – vorerst. Peter Dobmeier warnte in der Kabine vor dem Spiel, den Gegner nicht zu unterschätzen. Er unterbreitete dem Team aber auch einen klaren Matchplan und teilte jedem einzelnen Spieler mit, worauf er achten soll und was jeder einzelne zu tun und zu lassen hat. Der Unparteiische pfiff die Partie an und es schien, als hätte Peter mit den Kleiderhaken in der Kabine gesprochen. Wir hatte zwar klar mehr Ballbesitz, schoben dabei aber die Murmel nur hinten in den eigenen Reihen hin und her. Die Lücke nach vorne wurde auf dem kleinen Kunstrasen auf den Wertwiesen nicht gefunden. Die vielbeinige Abwehr der TSG konnte quasi sämtliche Bälle mehr oder weniger mühelos abfangen und ihrerseits Konter fahren - und wenn die Abwehr auf Abseits spielt, der Schiedsrichter aber der Meinung ist, dass es keines ist, geht der Tabellenletzte in Führung. 13. Minute. Ja, ok, jetzt wachen die Jungs der SG auf und merken endlich, dass sie vielleicht doch das umsetzen sollten, was der Trainer vor dem Spiel gesagt hatte. Pustekuchen. Zwar kam man jetzt das eine oder andere Mal zumindest in die Nähe des Heilbronner Strafraumes, die TSG hatte aber nach wie vor immer einen Fuß spätestens kurz bevor es gefährlich werden hätte können dazwischen und konterte weiter. Das Motto „Nimm ihn du, ich hab ihn sicher“ ist in der Abwehr keine gute Vorgehensweise, auch gegen das Tabellenschlusslicht nicht und so stand es in der 28. Minute 2:0 für die TSG Heilbronn. Offensiv war vor allem die Passgenauigkeit das Problem und kam ein Ball an, stoppte man die Kugel weiter als manch anderer schießt. Dann hatten die Wimpfner aber einen Eckball den Niklas Watzl ans lange Fünfereck schlug. Matthias Geiger köpfte ihn in die Nähe des Elfmeterpunktes und Maxi Gräßle zog ab. Seinen strammen Schuss konnte der Torhüter noch parieren. Der Ball fiel aber Nico Dobmeier vor die Füße, der dann den Anschlusstreffer markierte. So, und nun war die SG im Spiel. Noch vor der Pause hatte man zweimal die Möglichkeit zum Ausgleich. Matthias Geiger schoss aus spitzem Winkel aber dem Torhüter direkt in die Arme. Ein Schuss von Patrick Steiger ging knapp vorbei. Dann ging es zum Pausentee und der Coach wählte mehr oder weniger dieselben Worte als vor dem Spiel. Dieses Mal schienen die Spieler aber zu kapieren, dass Peter nicht mit den Kleiderhaken spricht, sondern mit ihnen. Wiederanpfiff und ab ging die Post. Plötzlich taten die SGler, was ihnen geheißen wurde und, oh Wunder, es funktionierte. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff trat Matthias Geiger einen Eckball, der zu Patrick Steiger kam. Der zog aus 14 Metern ab und der Ball ging leicht abgefälscht zum erlösenden 2:2 in die Maschen. Dass die Jungs begriffen hatten, was ihr Trainer von ihnen wollte, sahen die Zuschauer, die ja außer ein paar wenigen Zaungästen außerhalb des Geländes garnicht da waren, beim Führungstreffer. Finn Schuischel, Moritz Schuischel und Patrick Steiger zogen an der Mittellinie ein schulbuchmäßiges Dreiecksspiel auf. Schließlich spielte Patrick im richtigen Moment den richtigen Ball in die Spitze, Nico Dobmeier setzte sich gegen seinen Gegenspieler durch und alleine vor dem Torhüter ist das für Nico bekanntlich nur noch Formsache. SG-Führung - und jetzt machte es Spaß, also den Wimpfenern. Ein paar Minuten vergingen, ehe sich Nico Dobmeier mit dem Ball an den Rand des Strafraumes durchkämpfte und schoss. 2:4. Wenige Minuten später eroberte Niklas Watzl den Ball von mittlerweile leicht bis mittelschwer überforderten Gastgebern und spielte einen guten Ball von außen in Richtung Elfmeterpunkt. Von dort aus erzielte Nico Dobmeier mit seinen vierten Treffer das 2:5. Genug? Von wegen! Der SG-Express rollte und ließ sich nicht aufhalten. Jetzt hatte Maxi Gräßle den Ball an der Mittellinie und wie steht es im Fussballlehrbuch? Ballkontrolle, kucken, passen. Maxi brachte den Ball unter Kontrolle, kuckte und passte genau in den Lauf von Niklas Watzl, der mit seinen Siebenmeilenstiefeln nicht aufzuhalten war. Der Torhüter kam heraus und Niklas hob den Ball dann einfach über diesen letzten Widersacher hinweg ins Tor. Kurz vor Ende eroberte Nico Dobmeier dann noch einmal den Ball, passte zu Speedy Gonzales, also zu Niklas Watzl, der dann seinen zweiten Treffer erzielte. 2:7. Jetzt ist aber genug? Nein! Immer noch nicht! Der große Moment unseres Abwehrchefs stand noch aus. Musa Kaykun eroberte sich das Spielgerät am Anstoßpunkt, lief ein paar Meter und da man in der 90. Minute dann doch etwas schwere Beine haben darf, lief er nicht mehr weiter, sondern schoss einfach. Das Ding flog und flog und flog, geschätzt über mindestens 200 Meter. Nein, natürlich nicht. Aber 35 bis 40 Meter waren es mit Sicherheit. Torjubel, Abpfiff. Partie gebogen. Pflichtaufgabe erfüllt. Haken (letztlich mit Sternchen) dran. Es ist nicht wirklich zu erklären, warum es an diesem Tag im Grunde zwei völlig verschiedene Spiele über je 45 Minuten gab. Letztlich sollte man vielleicht aus den ersten 45 seine Schlüsse ziehen, die zweiten 45 einfach nur feiern.
  • Torfolge:
    1:0 (13. Min.), 2:0 (28. Min), 2:1 Dobmeier (35. Min.), 2:2 Steiger (54. Min.), 2:3 Dobmeier (62. Min.), 2:4 Dobmeier (74. Min.), 2:5 Dobmeier (77. Min.), 2:6 Watzl (81. Min.), 2:7 Watzl (87. Min.), 2:8 Kaykun (90. Min)
  • Ereignisse:
  • Aufstellung:
    Schuh, Kaykun, M. Gräßle, Gerhardt, Dobmeier, Geiger (77. Min. Obenland), Watzl, M. Schuischel, F. Schuischel (77. Min. Vo), Rudolph (85. Min. M. Banhardt), Steiger
  • Trainer:
    Dobmeier
  • Zuschauer:

2:8

(2:1)

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