Für das Spitzenspiel Zweiter gegen Erster wurde schon im Vorfeld auf sämtlichen Kanälen viel Werbung gemacht und um Unterstützung von der Außenlinie gebeten. Diesem Aufruf folgten tatsächlich viele, sodass das Spiel letztlich vor etwa 400 Zuschauern ausgetragen werden konnte, von denen alleine mindestens 250 aus Bad Wimpfen kamen. Herzlichen Dank dafür. Beim Spiel selbst sah man aber, dass die Jungs allesamt offensichtlich doch sehr nervös waren. Ein fußballerischer Leckerbissen war es zu keiner Zeit. Während die Herausforderer so gut wie ausschließlich mit Langholz agierten, absolvierte die SG zumindest fußballerisch eine ihrer schwächeren Saisonleistungen. Das gewohnte Kombinationsspiel ließ zumeist auf sich warten oder war unpräzise. Nicht wirklich förderlich kam die frühe Verletzung von Nico Dobmeier hinzu, der nicht weiterspielen konnte und wohl auch länger ausfallen wird. Wir drücken ihm die Daumen und hoffen, dass es sich vielleicht doch nicht als ganz so schlimm herausstellt, wie zu befürchten ist. Kämpferisch war das Team aber zur Stelle und sie machten ihr an diesem Tag vielleicht etwas abhanden gekommenes fußballerisches Können über Kampf und Einsatz wett. In der 13. Minute wurde Matthias Geiger im Strafraum gefoult und der Schiedsrichter, der die im Grunde verhältnismäßig fair geführte Partie stets im Griff hatte, zeigte auf den Punkt. Matthias Geiger verwandelte den Strafstoß selbst gewohnt souverän, obwohl der Torhüter noch über das Mikrofon vom Stadionsprecher angefeuert wurde. Drei Minuten später hatte die SG Glück, als ein Schuss aus 12 Metern an den Pfosten klatschte. In der 22. Minute spielte Moritz Schuischel aus der eigenen Hälfte einen langen Ball die Linie entlang auf Maurice Gysinn, der seinen Geschwindkeitsvorteil nutzte und seinem Gegenspieler enteilte. Aus spitzem Winkel scheiterte er aber am Torhüter. Die Gastgeber waren spielbestimmend, die SG-Defensive ließ aber relativ wenig zu. Und wenn doch mal einer durchging, war Goalie Dirk Zimmermann zur Stelle, der an diesem Tag sehr gut aufgelegt war. So gab es in der 35. Minute einen Freistoß über O’heim nahe der Mittellinie und dieser fand den Kopf eines Stürmers. Dessen Kopfball aus sieben Metern konnte Dirk aber über die Latte lenken. War Obereisesheim gefährlich, dann fast immer über solche Standards. Auf der anderen Seite spielte Patrick Steiger drei Minuten später Ben Straub frei, der auf den Torhüter zulief, aber im letzten Moment noch von einem Verteidiger geblockt werden konnte. Ben kam wieder in Ballbesitz und legte auf Matthias Geiger zurück, dessen Schuss aus 16 Metern dann aber knapp vorbei ging. Weitere zwei Minuten später zielte dann Maurice Gysinn besser. Sein trockener Flachschuss aus ähnlicher Distanz prallte vom Innenpfosten zur umjubelten 0:2-Führung in die Maschen. In der Nachspielzeit hätte Maurice noch das 0:3 erzielen können. Er scheiterte aber aus spitzem Winkel. Vielleicht hätte er in dieser Situation besser zurückgelegt. Den Nachschuss knallte dann Toni Della Rocca aus 14 Metern knapp vorbei. Zu Beginn der zweiten Halbzeit drückten die Gastgeber natürlich, wollten sie doch möglichst schnell den Anschlusstreffer erzielen, um wieder zurück ins Spitzenspiel zu kommen. Eine wirkliche Chance ließ die Abwehr der SG aber nicht zu. Die SG lauerte auf Konter und hatte hier die weitaus besseren Tormöglichkeiten. In der 61. Minute scheiterte Ben Straub noch aus kurzer Entfernung an der Fußspitze des Schlussmannes, der schon auf dem Weg ins andere Eck war. Fünf Minuten später war die SG nach Ballgewinn und schnellem Spiel plötzlich in Überzahl vor dem gegnerischen Tor. Ben lief mit Ball auf das Tor zu, spielte zum mitgelaufenen Matthias Geiger, der wiederrum zurück zu Ben spielte und das 0:3 fiel. Ganz so souverän wie hier beschrieben lief diese Situation zwar nicht ab, aber alles was letztlich zählte war dieses 0:3. Weitere fünf Minuten später fischte „die Katze von Wimpfen“ Dirk Zimmermann einen Freistoß aus dem Winkel. Der darauffolgende Eckball führte dann aber leider doch zum 1:3. Die Jungs aus der Stauferstadt machten sich das Leben in weiten Zügen der gesamten Partie meist selbst schwer, auch nachdem O‘heim ab der 76. Minute nach einer Ampelkarte mit einem Mann weniger auf dem Platz war. Man schaffte es nicht wirklich, mal für offensive Entlastung zu sorgen, den Ball mal in den eigenen Reihen zu halten und vor allem schaffte man es nicht, die sich nun immer öfter bietenden Kontermöglichkeiten auszuspielen oder gar einen weiteren Treffer und somit die Entscheidung zu erzielen. Als völlig unnötig in der 90. gar noch das 2:3 fiel, musste man die letzten Minuten nochmal richtig zittern – freute sich dann aber umso mehr, als der Unparteiische die Partie beendete. Gratulation ans Team zum Sieg im Spitzenspiel und nochmals vielen Dank an alle rot-weißen Fans, für die fabelhafte Unterstützung. Nun hat man als Tabellenführer fünf Punkte Vorsprung. Wer aber denkt, dass die restliche Saison nun ein Selbstläufer werden wird, sieht sich definitiv geschnitten. Auch wenn man nun 13 Spiele in Folge gewann, stehen weitere sechs Endspiele aus, die man allesamt mit 110% bestreiten muss, um am Ende nicht doch mit leeren Händen dazustehen. Wäre schade um die bisherige tolle Saison. Man kann sich jetzt nur noch selbst um den verdienten Lohn bringen.