Ohne zehn Spieler, die potentiell zum Kader des A-Teams gehören, reiste man mit drei Niederlagen in Folge zum Auswärtsspiel nach Ilsfeld, wo auf derzeit ungewohntem Rasenplatz gespielt wurde. Die Vorzeichen hätten demnach besser sein können. Dennoch ging man vor dem Spiel aus der Kabine, um die drei Punkte mit in die Stauferstadt zu nehmen. Es dauert keine drei Minuten ehe die SG das erste Mal gefährlich vor dem Tor des Sportclubs auftauchte und diese erste Annäherung brachte gleich die Führung. Matthias Geiger trat einen Freistoß von der rechten Seite und der Ball flog etwas weiter als zum Elfmeterpunkt. Dort schraubte sich Emre Sari hoch zum Kopfball und wuchtete das Ding unhaltbar ins lange Eck zum frühen 0:1. Wenig geschockt kamen die Gastgeber dann aber besser ins Spiel und machten Druck. In der 14. Minute flog ein langer Ball in den Strafraum der Wimpfener, Torhüter Dirk Zimmermann rannte heraus, blieb dann kurz stehen, um dann doch wieder zum Ball zu gehen. Wäre er nicht stehengeblieben, wäre wohl nicht passiert was passierte. Dirk war zu spät, der Ilsfelder zuerst am Ball und Dirk hummelte den Stürmer um. Strafstoß. 1:1. Der SG merkte man dann in der Folgezeit an, dass sie doch etwas verunsichert waren, die Mannen von Peter Dobmeier waren nicht eingespielt, die Abstimmung stimmte oft nicht und die Gedanken der SG-Jungs waren oft zu langsam oder nicht zu Ende gedacht. Nach einer halben Stunde war das Spiel aber wieder relativ ausgeglichen, die Wimpfener hatten sich etwas gesammelt und den Ausgleich verdaut. Kurz vor der Halbzeit gab es eine ähnliche Standardsituation wie die, die zum 0:1 führte. Matthias Geiger schlug einen Freistoß von der rechten Seite dieses Mal ans lange Fünfereck. Dieses Mal stand dort Maurice Gysinn, der per Kopf die erneute SG-Führung und gleichzeitig den Halbzeitstand erzielte. Nach Wiederanpfiff dauerte es eine knappe viertel Stunde, ehe etwas Erwähnenswertes passierte. In der 57. Minute bekamen die Hausherren 17 Meter vor dem SG-Tor, leicht nach links aus Angreifersicht versetzt, einen Freistoß, der dann aber knapp am Dreieck vorbeiflog. Sechs Minuten später machte Dirk Zimmermann seinen Fehler, der zum Strafstoß führte, spätestens wieder gut als er einen Kopfball eines Ilsfelders aus kürzester Entfernung mit einem tollen Reflex parierte. Die Gastgeber zogen die Schrauben jetzt immer weiter an und setzten die SG Zusehens mehr unter Druck. In der 72. Minute spielten sie einen schnellen Angriff, bei dem sie letztlich gar in Überzahl waren, schlicht schlecht zu Ende und fünf Minuten später kam Dirk Zimmermann im richtigen Moment aus seinem Tor und konnte den Pass aus der Tiefe knapp vor dem Angreifer abfangen. Zehn Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit fuhr die SG dann einen tollen Konter über die linke Seite. Manuel Bartruff spielte auf Höhe der Mittellinie einen Doppelpass mit Jan Dähnel und zog dann in hohem Tempo in Richtung Grundlinie. Im richtigen Moment brachte er die richtige Flanke an die richtige Stelle und Maurice Gysinn erzielte seinen zweiten Treffer zum 1:3. Zwei Minuten später hätte er um ein Haar gar seinen dritten Treffer erzielt. Emre Sari schickte Nico Spengler auf der rechten Seite, dessen Flanke Maurice direkt aus etwa 15 Metern abnahm. Sein Schuss ging aber leider knapp am langen Pfosten vorbei. In der 88. Minute zog Dirk Zimmermann einen Ball in Weltklassemanier aus dem Winkel und klärte so zum Eckball. Der Eckball flog herein und irgendwie landete das Spielgerät dann doch im Tor zum Anschluss und es stand nur noch 2:3. Ilsfeld drückte jetzt natürlich auf den Ausgleich, was den Wimpfenern Gelegenheiten zu Kontern gab. In der ersten Minute der Nachspielzeit lief so plötzlich Manuel Bartruff alleine auf den SC-Torhüter zu. Er war aber wohl zu alleine, hatte so zu viel Zeit, nachzudenken und scheiterte letztlich am Schlussmann, hauptsächlich aber wohl an den eigenen Nerven. Nicht besser machte es Maurice Gysinn eine Minute später. Auch er scheiterte allein vorm Torhüter an selbigem und die beiden Youngster verpassten so, den Deckel auf die Partie draufzumachen. Es musste so weitere aufregende Minuten überstanden werden bis der Unparteiische endlich abpfiff. Es war fußballerisch kein Leckerbissen, aber was die SG in diesem Spiel wieder auszeichnete, war die mannschaftliche Geschlossenheit. Einer für alle, alle für Einen. Das, was uns in der Vorrunde in vielen Spielen zu Punkten verhalf, mit denen man im Vorfeld vielleicht nicht unbedingt gerechnet hätte, brachte uns auch in Ilsfeld den Dreier und daher geht ein großes Lob an DIE MANNSCHAFT.