Nach der unnötigen Niederlage letzten Sonntag war gegen die zweite Mannschaft vom FC Union Heilbronn Wiedergutmachung angesagt - auch um sich die eigene Qualität wieder in Erinnerung zu rufen. Nach anfänglichem Abtasten war es dann Andreas Faber, der nach einer Flanke von Maurice Gysinn von der rechten Seite am schnellsten schaltete. Nico Dobmeier verpasste am kurzen Fünfereck, Andi antizipierte aber eben richtig, sprintete in die Flanke und erzielte das 1:0. Drei Minuten später bekamen die Heilbronner an der Seite unseres Strafraumes einen Freistoß zugesprochen, welcher letztlich auf unsere Latte sprang. Das sollte es aber im Grunde schon gewesen sein mit guten Chancen für die Gäste – obwohl die SG-Defensive, subjektiv empfunden, nicht in jeder Situation alles im Griff zu haben schien. Die SG hatte mehr Spielanteile, verschenkte den Ballbesitz aber in dieser Phase dennoch viel zu oft leichtfertig. Diese Fehler schwanden aber mit zunehmender Spieldauer und man hätte die Führung ausbauen können oder sogar müssen. In der 18. Minute scheiterte Maurice Gysinn vor dem Torhüter an selbigem. Leider übersah er in diesem Moment den mitgelaufenen Nico Dobmeier neben ihm, der den Ball, hätte Maurice vor dem herauslaufenden Schlussmann quergelegt, nur noch einschieben hätte müssen. In der 25. Minute schoss Andreas Faber aus 25 Metern knapp vorbei ehe dann Maurice Gysinn nach einer schönen Kombination dann doch endlich das längst fällige 2:0 erzielte. Nachdem Nico Dobmeier schön für Manuel Bartruff in die Gasse legte, lief dieser alleine auf den Torhüter zu und legte im richtigen Moment quer, sodass Maurice den Ball nur noch ins leere Tor drücken musste. Kurz vor der Pause hätte eine tolle Ballstafette das 3:0 verdient gehabt. Nach einer geduldigen Ballbesitzphase im Mittelfeld über zig Stationen sah Nick Sauer im richtigen Moment, dass Manuel Bartruff im ebenso richtigen Moment einen Sprint in die Box startete, spielte ihm mit dem Außenrist genau in den Lauf und Manuel behielt vor der Grundlinie die Übersicht. Er legte zurück auf den Elfmeterpunkt. Dort war Andreas Faber in Position gelaufen. Seine Direktabnahme konnte aber im letzten Moment noch abgefälscht werden, sodass der Schuss letztlich haarscharf am Winkel vorbei ging. In der zweiten Halbzeit sahen die Zuschauer dann einen souveränen Auftritt der Wimpfener Jungs. In der 54. Minute bekamen wir einen Freistoß im Mittelkreis und Moritz Schuischel schaltete schnell, spielte den Ball auf die rechte Seite nach vorne auf Maurice Gysinn, der sich letztlich gegen mehrere Gegenspieler inklusive Torhüter „durchwurschtelte“ und aus sehr spitzem Winkel im Rückwärtslaufen aufs Tor schoss. Leider bekam ein Verteidiger irgendwie noch seine Gräten auf der Torlinie an den Ball und konnte so für seinen längst geschlagenen Torhüter noch retten. Drei Minuten später war es Andreas Faber, der den wiedergenesenen Antonio Della Rocca in den Strafraum sprinten sah und ihm einen 30-Meter-Ball genau in den Lauf schlug. Aus vollem Lauf in Begleitung seines Gegenspielers nahm Toni das Ding zehn Meter vor dem Tor volley und verfehlte knapp das Dreieck. Dann kam eine Phase, in der die SG das wirklich richtig gut machte. Sie behielt den Ball minutenlang in den eigenen Reihen, wartete auf die Gelegenheit, den Ball in die Spitze zu spielen und bot sich die Gelegenheit nicht, wurde halt wieder quer zum Nebenmann gepasst. Auch wenn das vielleicht für den einen oder anderen Zuschauer nicht ganz so spannend sein mag, weil der Ball nicht ständig durch den Fünfmeterraum fliegt, zeigt es doch, dass die extrem junge SG-Mannschaft viel Spielintelligenz und Geduld hat. Warum den Ball blind nach vorne kloppen, wenn man ihn in den eigenen Reihen halten und einfach darauf warten kann, bis sich eine Lücke öffnet? Im Grunde war es dann aber doch eine Einzelleistung, die die endgültige Entscheidung brachte. In der 70. Minute bekam Antonio Della Rocca im Anschluss an eine dieser Ballstafetten im Mittelfeld auf der linken Seite kurz nach der Mittellinie den Ball. Ein Gegenspieler? Den pack ich! Oh, da kommt noch einer. Egal, den pack ich auch! Nachdem Toni diese beiden stehen ließ kam Nummer drei und vier, die gegen seine Energie und technischen Fähigkeiten ebenfalls kein Mittel fanden. Im Strafraum legte Toni den Ball dann quer zu Nico Dobmeier, der letztlich das 3:0 erzielte. Spätestens jetzt ergaben sich die Heilbronner ihrem Schicksal und nachdem Antonio Della Rocca erneut mit einer Energieleistung gegen zwei Gegenspieler das 4:0 selbst besorgte, vergaben wir in der Schlussphase noch drei hundertprozentige Chancen, um das Ergebnis noch deutlicher zu machen. Letztlich kann man aber dicke Haken machen an die Vorgaben Wiedergutmachung, Selbstvertrauen tanken und ersten Heimsieg einfahren. So weitermachen, Buben!