Nach dem ersten Auftaktsieg vergangenen Sonntag in Amrichshausen kam nun wieder ein alter Bekannter an den Kurwald und von Beginn an gingen die Kurwälder energisch und aggressiv zu Werke. Sie ließen dem Gegner kaum Platz, pressten früh und gewannen so oft schon weit in des Gegners Hälfte den Ball. Die Gäste schienen überrascht und kamen vorerst gar nicht in die Partie – bis zur 7. Minute. Das erste Mal, dass der Gegner überhaupt nennenswert den Ball in unserer Hälfte hatte, wurde geflankt, der Zielspieler nahm mit dem Rücken zum Tor den Ball am Strafraum an, drehte sich, schoss. 0:1. Wenig beeindruckt von diesem Nackenschlag aus dem Nichts spielte die SG aber weiter ihr Ding und kam jetzt auch zu Torchancen. Die größte Möglichkeit zum Ausgleich hatte dabei Nico Spengler in der 16. Minute – mehr oder weniger resultierend aus einem Missverständnis. Toni Della Rocca hatte auf links den Ball und wollte flach in die Mitte zu Ben Straub passen. Dieser wählte aber einen anderen Laufweg als von Toni vermutet. Ben zog gleich zwei Verteidiger mit sich aus der Gefahrenzone, sodass Nico plötzlich am Elfmeterpunkt völlig frei vor dem Torhüter stand. Leider schoss er knapp daneben. Im Grunde kannte das Spiel nur eine Richtung und Dirk Zimmermann zwischen den Pfosten der Wimpfener hatte einen ruhigen Nachmittag. Leider ging aber vorne auch nichts rein, der Ausgleich wollte und wollte nicht fallen, sodass den Gästen eine einzige Aktion genügte, um mit einer Führung in die Pause zu gehen. Kurz nach Wiederanpfiff wurde der eingewechselte Endrit Kadrija im Strafraum gefoult. Strafstoß. Toni Della Rocca übernahm für Matthias Geiger, der nicht zur Verfügung stand, die Verantwortung und schoss das Ding dann aber doch deutlich drüber. Fast schon symptomatisch. Und als wäre das nicht frustrierend genug bekamen die Gäste kurz später einen Eckball. Eine offensichtlich einstudierte Variante überraschte unsere Jungs, obwohl oder gerade weil sie wohl nicht ganz so klappte, wie das zuvor einstudiert wurde. 0:2. Spiel auf ein Tor, aber 0:2 hinten. Hallo? Falscher Film? Die Hausherren spielten jetzt immer noch druckvoller, das heißt, sie versuchten es wenigstens. Irgendwie war dann meist in der geballten Defensive von Stetten-Kleingartach doch Endstation, sodass wirklich gute Torchancen letztlich doch Mangelware waren. Die Gäste kamen so zwangsläufig immer mal wieder zu Kontergelegenheiten – und sind wir ehrlich. Der eine oder andere hätte dieses paradoxe Match entscheiden können. In der 78. verwandelte dann Endrit Kadrija einen Handelfmeter zum endlich ersten Tor für uns an diesem Tag. Eine rote Karte für die Gäste in der Schlussphase änderte im Grunde nichts. Wir waren ja eh schon drückend überlegen. Pech hatte dann Toni Della Rocca, der in der 86. statt zum Ausgleich aus 16 Metern nur satt den Pfosten traf. In den Schlussminuten landeten die Gäste dann noch zwei Konter zum 1:4-Endergebnis. Jetzt im Nachgang gibt es zwei Optionen: Man könnte jammern, sich auf der guten Leistung ausruhen und sagen, dass man doch eigentlich hätte gewinnen müssen. Oder man überlegt, warum man dieses Spiel verloren hat. Vielleicht war man vorne doch nicht immer zwingend genug und vielleicht hätte man hinten den einen oder anderen Moment wacher, konsequenter sein müssen.