TSV Hardthausen I - SG Bad Wimpfen I
Nach dem unerwarteten Abstieg aus der Bezirksliga ging es nach einer ruhigen Sommerpause, einer durchwachsenen Vorbereitung und dem Pokal-Aus in Runde Eins mit einer rundumerneuerten, sehr jungen Mannschaft zum ersten Punktspiel. Dort traf man in Hardthausen gleich auf eine Mannschaft, die als Geheimfavorit für die Meisterschaft gehandelt wird. Und gleich eins vorweg: Im Vergleich zu diesem Match schrieb Sir Alfred Hitchcock Kinderbücher.
Das Spiel, die neue Saison war kaum angepfiffen, verlor man weit in der eigenen Hälfte den Ball und Dirk Zimmermann zwischen den SG-Pfosten konnte gerade noch so zum Eckball abwehren. Dieser flog dann herein, ein TSVler köpfte und die SG lag nach nur einer Minute zurück. Geht ja super los! Quasi im Gegenzug hätte man aber schon ausgleichen können. Moritz Schuischel schlug einen langen Ball auf die rechte Seite, den Maurice Gysinn in vollem Tempo annahm und dann in die Mitte flankte. Dort stand Nico Dobmeier knapp zehn Meter vorm Tor, traf aber den Ball nicht. Aber fünf Minuten später war er dann erfolgreich. Nach einer fast identischen Situation traf Nico zum Ausgleich. Der lange Ball kam dieses Mal allerdings von Andreas Lamminger, Flankengeber war erneut Maurice. Einen erneuten Rückschlag ab es dann in der 19 Minute. Nach einem im Grunde harmlosen Freistoß an der Mittellinie war unsere Defensivabteilung alles außer auf der Hut. Der Ball flog ans Fünfereck, ein TSVler konnte völlig freistehend in die Mitte köpfen und sein Kollege, der ebenso verwaist war, musste seinen Kopf nur noch irgendwie hinhalten, um das 2:1 zu erzielen. In der 28. Minute hätte wiederum Nico Dobmeier den Ausgleich erzielen können. Nach einer weiten Flanke von Manuel Bartruff nahm er das Ding volley und zog vom Fünfereck leicht drüber. Eine Minute später ging er, verfolgt von einem Gegenspieler, alleine aufs Tor zu. Nur noch durch ein Foul zu stoppen, entschied der Schiedsrichter auf Freistoß – und gab dem Übeltäter die GELBE Karte.(?) Wiederum eine Minute später steckte dann Nico Dobmeier den Ball auf Alexander Jordan in die Gasse, der sich die Chance alleine vor dem Torhüter nicht nehmen ließ. 2:2. In der 38. Minute hätte die SG erstmals in Führung gehen können, aber der Schuss von Andreas Faber aus gut 20 Metern landete am Pfosten. Statt in Führung zu gehen, was aufgrund von leicht mehr Spielanteilen gerecht gewesen wäre, schlief kurz vor der Pause das Mittelfeld, sodass ein Stürmer aus Hardthausen zum dritten Mal eine Hausherren-Führung erzielen konnte. Halbzeit.
Mit nur einem Tor Rückstand und dem nicht unbedingt glücklichen Verlauf der ersten 45 Minuten war man auf jeden Fall gewillt und auch sehr zuversichtlich, die Partie bis zum Schlusspfiff drehen zu können. Als aber in der 51. Minute nach leicht abseitsverdächtiger Position das 4:2 fiel, wurde das Vorhaben nicht einfacher. Aber das komplette Team, jeder einzelne Spieler, glaubte an sich, gab nicht auf, hielt voll dagegen und trotzte den auf dem Platz bestimmt 35 Grad. Nach genau einer Stunde versenkte Nico Dobmeier einen Freistoß aus 20 Metern direkt zum Anschluss. Nur wenig später flog ein langer Diagonalball in den Strafraum der Hausherren, Manuel Bartruff nahm diesen gekonnt an und lief in spitzem Winkel auf den Torhüter zu. Aufgrund dieses Winkels konnte er es eigentlich schon rein physikalisch nicht schaffen, den Ball im Netz unterzubringen und der Torhüter wehrte den Schuss somit ab. Die Murmel fiel aber Nico Dobmeier vor die Füße, der die Übersicht behielt und quer auf Ben Straub legte, der den Ball dann im Grunde nur noch zum Ausgleich einschieben musste. Als Andreas Faber in der 70. Minute durch eine sehr, sehr harte Entscheidung des Schiedsrichters mit seiner zweiten gelben Karte des Feldes verwiesen wurde, musste die SG bei brütender Hitze die letzten 20 Minuten in Unterzahl überstehen. Die Zuschauer wären spätestens ab diesem Moment mit einem Punkt hochzufrieden gewesen – aber die Mannschaft offensichtlich nicht. Man merkte nicht, dass Hardthausen einen Mann mehr auf dem Platz hatte und beide Teams waren im Grunde stehend k.o. Die SG kam aber mit dem berühmten Schweinehund besser klar und fightete bis zum Schluss. Nachspielzeit. Langer Ball auf Nico Dobmeier. Nico nimmt am langen Fünfereck den Ball an, zieht in die Mitte, lässt dabei zwei Gegenspieler bei schönstem Sommerwetter im Regen stehen und verwandelt ins lange Eck zur viel umjubelten, erstmaligen SG-Führung. Und diese sollte die zwei Minuten, die dann noch gespielt wurde, halten.
Ein ganz, ganz dickes Lob an die gesamte Mannschaft, an alle eingesetzten Spieler, die sich, trotz mehrmaliger Rückschläge nie aufgab, immer an den Erfolg glaubte und aufopferungsvoll dafür kämpfte – und letztlich belohnt wurde.
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Torfolge:1:0 (1. Min.), 1:1 Dobmeier (7. Min.), 2:1 (19. Min.), 2:2 Jordan (30. Min.), 3:2 (42. Min.), 4:2 (51. Min.), 4:3 Dobmeier (60. Min.), 4:4 Straub (66. Min.), 4:5 Dobmeier (90. + 2 Min.)
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Ereignisse:gelb/rote Karte Faber (70. Min.)
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Aufstellung:Zimmermann, Faber, M. Banhardt, Lamminger, Dobmeier, Gysinn (88. Min. F. Schuischel), M. Schuischel, Weiß (46. Min. Straub, 88. Min. Gräßle), Rheindt (90. +3 Min. Schöbel), Bartruff, Jordan
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Trainer:Christopher Luft, Oguzhan Öztürk
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Zuschauer: