Die erste Halbzeit war eine Katastrophe. Die Jungs der SG hatten offensichtlich auf dem schnellen Kunstrasenplatz wieder mal Probleme mit der Passgenauigkeit und der Ballannahme. Zudem kam, dass offensiv zu wenig Bewegung im Spiel ohne Ball war und zu statisch, zu ideenlos angegriffen wurde. Weitere Punkte waren, dass so gut wie jeder zweite Ball beim TSV landete und man in der Verteidigung zu weit vom Gegenspieler weg stand. Die Folge von alle dem war, dass der TSV im Grunde dreimal gefährlich vor unser Tor kam, wir dreimal ehrfurchtsvoll zuschauten und es dreimal bei uns einschlug. So ging man mit einem vermeintlich aussichtlosen Rückstand in die Pause. Aus der Kabine kam dann eine andere Mannschaft, die aber personell unverändert war. Lediglich eine Minute nach Wiederanpfiff erzielte Manuel Bartruff das 3:1. In der 49. Minute hatte Maurice Gysinn Pech. Seinen Schuss aus 14 Metern konnte der Torhüter gerade noch so abwehren. In der 55. Erzielte dann aber Manu Bartruff mit seinem zweiten Treffer den Anschluss und musste eine Minute später mit der roten Karte vom Platz. Ja, es war ein Foul, das schlimm aussah. Ob es letztlich aber die rote Karte brauchte, ist fraglich. Manu rauschte voll in den Gegenspieler. Das Problem war, dass auf dem nassen Kunstrasen sein Standbein wegrutschte und er so im Grunde garnichts dafür konnte. Mit SG-Brille hätte eine gelbe Karte auch genügt. Die SG war aber seit Wiederanpfiff voll im Spiel, körperlich und gedanklich voll da und daran änderte jetzt auch die Unterzahl nichts. Nach einer guten Stunde erzielte Ben Straub den Ausgleich und der SG-Express rollte weiter Richtung TSV-Tor. Teils hatte man dann einfach Pech beim Abschluss, teils war man vor der Bude vielleicht etwas zu hektisch. Die SG-Führung wollte und wollte trotz mehrerer guter Möglichkeiten nicht fallen. Und wie das halt nun mal so ist beim Fußball, er schreibt seine eigenen Drehbücher. Der TSV kam in der 94. Minute das erste Mal in der zweiten Halbzeit vor unser Tor und es stand 4:3. Nachdem in der 96. Minute ein TSV-Abwehrspieler einen Schuss von Silas Weiß noch von der Linie kratzte, pfiff der Unparteiische ab. Eine gute zweite Halbzeit, in der man nicht nur Moral bewies, sondern einfach auch druckvollen, guten Fußball spielte und öfter auch wirklich einfach Pech hatte, reichte letztlich nicht, um die komplett verschlafenen erste Hälfte auszubügeln. Schade auf der einen Seite, auf der anderen Seite muss man sich fragen, was in Durchgang Eins warum und wieso los war.