VfL Brackenheim -SG Bad Wimpfen I
Zumindest ich fuhr nach Brackenheim in der Erwartung, zwei Mannschaften auf Augenhöhe gegeneinander spielen zu sehen, aber vom Anstoß weg waren die Wimpfener die klar dominierende Mannschaft und der VfL war froh, in der Hälfte ihrer Gäste mal in Ballnähe zu kommen. Bereits in der dritten Minute erkannt Marvin Obenland im Mittelfeld, dass der Torhüter der Gastgeber sehr weit vor seinem Tor stand und versuchte einen Heber aus knapp 40 Metern, welcher dann aber doch einige Meter am Tor vorbei ging. In der sechsten Minute schlug Emre Sari einen Eckball und Jan Dähnel köpfte aus acht Metern. Für den bereits geschlagenen Torhüter musste ein Verteidiger auf der Linie per Kopf klären. Eine Minute später schoss Tim Gerhardt nach Vorlage von Emre Sari aus 16 Metern knapp flach vorbei und wieder eine Minute später ging ein Schuss von Marvin Obenland vom Strafraumeck ebenfalls knapp am Pfosten vorbei. Was schon längst der Fall hätte sein müssen war die Führung der SG. Diese gab es dann endlich in der 13. Minute. Emre Sari trat einen Eckball von der linken Seite. Dieser ging durch Freund und Feind hindurch ans Strafraumeck auf der anderen Seite. Niklas Watzl holte sich den Ball, flankte über den Torhüter hinweg ans lange Fünfmeterraumeck und Jan Dähnel musste nur noch zur hochverdienten, längst fälligen SG-Führung einnicken. Brackenheim hatte danach, wie es die Fußballregeln vorgeben, Anspiel und kam mehr oder weniger das erste Mal in unserer Hälfte in Ballbesitz. Sie kamen gleich in unseren Strafraum und wir bekamen irgendwie den Ball nicht weg. Letztlich gab es ein relativ unübersichtliches „Gestochere“ direkt vor unserem Tor und der Schiedsrichter entschied auf Strafstoß. Keine Minute nach der SG-Führung kassierten wir so den Ausgleich. Und das Spiel wurde fortgesetzt, mit Anspiel für die SG – weil es die Regeln so vorgeben. Wir schafften es aber nicht vor das Tor der Gastgeber, sondern verloren den Ball. Der Gegenangriff rollte über unsere rechte Abwehrseite, Flanke flach vor unser Tor, Stürmer hebt seine Fuß an den Ball, 2:1. Tja, Fußball ist so einfach – meist halt offensichtlich nur beim Gegner. Die SG zeigte sich aber von diesem Doppelschlag relativ unbeeindruckt und spielte weiter nach vorne. In der 19. Minute chippte Marvin Obenland den Ball in den Lauf von Emre Sari der vor seinem Gegenspieler auf den Torhüter zulief. Dieser Gegenspieler gab aber Emre im entscheidenden Moment einen leichten Schubs, sodass dieser aus dem Tritt kam und den Ball nicht am Torhüter vorbeibrachte. Wäre er gefallen, wäre dem Unparteiischen kaum eine andere Wahl geblieben als auf den Punkt zu zeigen. Nach einer knappen halben Stunde war es dann erneut Herr Obenland, der den Ball in den Lauf eines Mitspielers spielte. Dieses Mal hieß der Abnehmer Niklas Watzl, der den immer schneller werdenden Ball trocken aus 14 Meter am herauseilenden VfL-Schlussmann zum Ausgleich vorbeispitzelte. In der 34. Minute spielte wieder „Gassenpasser“ Obenland Emre Sari in den Lauf, der aber am Torhüter scheiterte. Brackenheim zeigte beim darauf folgenden Konter erneut, dass Fußball nicht schwierig ist. Angriff über außen, Hereingabe, Angreifer zur Stelle, 3:2. Halbzeitfazit: SG mit vielen, vielen Torabschlüssen und zwei Toren, Brackenheim mit drei Abschlüssen und drei Toren.
So, und in der zweiten Halbzeit war es ein anderes Spiel. Der SG gingen irgendwie die Kräfte, auf jeden Fall aber die Ideen aus und Brackenheim übernahm das Kommando. Brackenheim hatte jetzt deutlich mehr vom Spiel und auch mehr und die besseren Torchancen, die jetzt aber die Gastgeber nicht in Tore ummünzen konnten. Die SG kam nur noch zu zwei Halbchancen als einmal in der 63. Minute Musa Kaykun aus dem Halbfeld flankte und Niklas Watzl freistehend 10 Meter vor dem Tor zwei bis drei Millimeter zu klein war und nicht an den Ball kam. Die zweite Möglichkeit hatte Emre Sari, der zwischen zwei Gegenspielern nach einer Flanke von Nico Spengler zwar zum Kopfball kam, diesen aber nicht drücken konnte.
Gesamtfazit: Eine sehr gute erste Halbzeit bringt letztlich nichts, wenn man die Chancen vorne nicht verwertet und hinten Fehler macht, die dem Gegner die Möglichkeit geben zu zeigen, was Effizienz ist.
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Torfolge:0:1 Dähnel (13. Min.), 1:1 (15. Min./FE), 2:1 (17. Min.), 2:2 Watzl (28. Min.), 3:2 35. Min.)
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Ereignisse:
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Aufstellung:Lange, Obenland (79. Min. Rudolph), Kaykun, Gerhardt, Sari, Watzl, Dähnel (75. Min. Schulze), M. Schuischel, F. Schuischel (75. Min. Spengler), Weilbrenner, Jordan
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Trainer:Dobmeier
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Zuschauer: