Ich würde mich selbst vielleicht jetzt nicht unbedingt als uralten Hasen im Amateurfussball bezeichnen, dennoch bin ich nicht erst seit gestern dabei – und so ein Spiel, vor allem so ein Spielende habe ich noch nicht erlebt. Das ist aber auch gleichzeitig das Spannende am Leben: Man kann Tag für Tag - egal wie alt man ist - neue Erfahrungen machen. Der Reihe nach: Zum ersten Pflichtspiel im neuen Jahr traf sich die SG-Truppe hochmotiviert und voller Tatendrang am Kurwald, um das wichtige Spiel im Kampf um die Meisterschaft gegen den Tabellenletzen, die zweite Garde vom VfR Heilbronn zu bestreiten. Von der ersten Minute an ging das Spiel nur in eine Richtung und während nach einem Dobmeier-Querpass vor dem Tor Matthias Geiger zentral noch einen Schritt zu spät kam und Maurice Gysinn am langen Pfosten den Ball nicht mehr auf das Tor brachte, erzielte Matthias Geiger zwei Minuten später von der Strafraumlinie aus mit einem platzierten Flachschuss die SG-Führung. Zuvor verletzte sich ein Spieler der Heilbronner schwer, sodass er nicht mehr weiterspielen konnte und ausgewechselt werden musste. Ihm an dieser Stelle gute Besserung. Nach der Führung trafen in regelmäßigen Abständen ein weiteres Mal Matze Geiger und je zweimal Antonio Della Rocca, Nico Dobmeier und Patrick Steiger, sodass es mit einem 8:0 in einer höchst einseitigen Partie in die Pause ging. Hätte die SG alle ihrer 100%igen Chancen verwertet, stünde es bereits jetzt locker zweistellig. Auf dem Weg in die Kabine und die ersten Minuten darin war man sich noch einig, die Spannung auf jeden Fall hochhalten zu wollen, keinen Deut nachzulassen und genau so weiterzumachen – um im Hinblick auf die anstehenden Spitzenspiele ein Ausrufezeichen zu setzen und natürlich das Torverhältnis aufzupolieren. Dann kamen erste Stimmen auf: Der VfR will abbrechen. Die geben auf. … Und tatsächlich kam der Schiedsrichter kurz darauf in unsere Kabine und verkündete die Entscheidung: Spielabbruch. Warum der VfR letztlich nicht mehr antreten wollte, wissen wir nicht und muss auch nicht spekuliert werden. In den recherchierten DFB-Regeln steht: „Wir ein Spiel ohne Verschulden beider Mannschaften abgebrochen, wird es lediglich neu angesetzt. Bekommt ein Verein die Schuld, ist das Match für ihn mit 0:2 verloren. Gibt es für das unschuldige Team ein besseres Ergebnis, wird dieses gewertet.“ Wie das Spiel nun aber tatsächlich in diesem Fall gewertet wird, entscheidet das Sportgericht und bleibt entsprechend abzuwarten.